Pia de Leeuw 02. April
Inklusion in der Zeitarbeit: Ein Schlüssel zur Vielfalt am Arbeitsplatz
Inklusion in der Zeitarbeit: Ein Schlüssel zur Vielfalt am Arbeitsplatz

(Lesezeit ca. 5 Minuten)

 

Bevor wir uns dem inhaltlichen widmen, ist es wichtig, einige Begriffe zu klären, die oft verwechselt werden: Inklusion, Integration, Chancengleichheit. Inklusion bedeutet nicht nur, Menschen mit Behinderungen oder unterschiedlichem Hintergrund in die Gesellschaft zu integrieren, sondern auch sicherzustellen, dass sie vollständig teilhaben können, ohne dass sie sich anpassen müssen. Integration hingegen bezieht sich auf den Prozess, durch den Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in bestehende soziale Strukturen eingegliedert werden. Chancengleichheit bedeutet, dass jeder Mensch die gleichen Startchancen hat, unabhängig von der Herkunft, der körperlichen und geistigen Verfassung, dem Geschlecht oder der Religion. In unserem Unternehmensleitbild haben wir die Chancengleichheit fest verankert, da wir der Überzeugung sind, dass sie zu den Grundrechten eines jeden Menschen gehört und auch auf dem Arbeitsmarkt gefördert werden muss.

 

Unser Ziel:

Uns ist es in unserer Arbeit wichtig, nicht über, sondern mit Menschen zu sprechen. Wir möchten Menschen nicht auf ihre Behinderungen oder andere Merkmale reduzieren, sondern ihre Talente und Fähigkeiten erkennen und fördern. Dazu ist es uns besonders wichtig hinzuhören und nach den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen zu handeln. Mit diesen Normen vor Augen verfolgen wir kontinuierlich das Ziel, die 5% Mitarbeitende mit Schwerbehinderung einzustellen. Und unsere Kunden zu überzeugen Chancengleichheit nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis umzusetzen. Die erneut angepassten gesetzlichen Abgaben, die Unternehmen zur Einstellung von Menschen mit Behinderungen verpflichten sollen, reichen oft nicht aus, um echte Veränderungen zu bewirken. Daher liegt es an uns als Personaldienstleister, einen Paradigmenwechsel herbeizuführen und Inklusion aktiv zu fördern.

 

Vorurteile gegen die Zeitarbeit:

Die Zeitarbeitsbranche hat lange Zeit mit Vorurteilen und Misstrauen zu kämpfen gehabt und das zurecht. Viele Zeitarbeitsunternehmen haben in den 90gern – 2000dern eine Menge Geld auf dem Rücken von unterbezahlten und schlecht behandelten Arbeitnehmenden gemacht. Die Aufträge waren kurz, dadurch die Wechsel von Einsatzorten häufig und die Unsicherheit einen Folgeeinsatz zu bekommen groß. Dazu war die Bezahlung oft unterdurchschnittlich und die Zeitarbeitnehmer wurden in den Unternehmen wie Arbeitskräfte zweiter Klasse behandelt. Wir wollen nicht versprechen, dass solche Schwarzenschaafe noch immer aktiv sind, können aber mit gutem Wissen und Gewissen sagen, dass die Personaldienstleister, die Mitglied des GVP und DEKRA zertifiziert sind ganz neuen und sehr strengen Regelungen unterliegen, die solche altmodischen Umstände zum Glück nicht mehr zulassen.

 

Auch unser Hauptgeschäft wandelt sich mehr und mehr von der Verleihung von Mitarbeitenden zur Vermittlung in eine Festanstellung direkt bei unserem Kunden. Dabei können Mischmodelle gefahren werden z. B. die Abdeckung der Probezeit über uns mit Übernahmegarantie des Kunden, bei zufriedenstellender Arbeitsleistung. Es liegt uns am Herzen, dass unsere Mitarbeitenden übernommen werden und wir geben alles dafür eine erfolgreiche Vermittlung zu gewährleisten- Dazu gehört, dass unsere Kunden zufrieden mit dem neuen Mitarbeitenden und die Arbeitnehmer zufrieden mit ihrem neuen Job sind.

 

Vorteil der Zeitarbeit für Menschen mit Behinderung:

Als Personaldienstleister stehen wir in direktem Kontakt mit einer Vielzahl von Unternehmen und haben ein Einblick in deren Personalmanagement. Wir wissen worauf es den Unternehmen ankommt und können unseren Bewerben diese wichtigen Insides weitergeben. Auf der anderen Seite können wir die Bewerber coachen, sodass sie sich besser verkaufen können und wir sind in der Lage als Vitamin B ein gutes Wort für Bewerber einzulegen. Die Zeitarbeit ist also eine gute Möglichkeit für alle Bewerbende einen „Fuß in die Tür“ zu bekommen. Tatsächlich hört da unsere Arbeit jedoch noch lange nicht auf. Wir sind nicht nur Vermittler, sondern auch Unterstützer und Berater, während der Zeit deines Einsatzes. Wir helfen unseren Bewerben beim Start in den neuen Job und bei Problemen, die vor Ort auftreten. Als Mitarbeiter bei Amicus kannst du flexibel den Job wechseln, falls du dich unwohl fühlst und deine Möglichkeiten austesten. Und das alles mit einem finanziellen „Fallschirm“.

 

Vorteile für Unternehmen:

Wir wissen, dass der Fachkräftemangel eine ernsthafte Herausforderung darstellt. Wir sind jedoch der festen Überzeugung, dass es sich dadurch nur lohnen kann, Menschen mit Einschränkungen, Zeitbedarf oder Behinderung eine Chance zu bieten. Gerade in unserer Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungsträgern wie dem BBW ist uns aufgefallen, dass Arbeitgeber ihre Möglichkeit, hoch qualifizierte, motivierte und loyale Mitarbeiter zu gewinnen, verschenken. Oft aus Angst, diese nicht in das bestehende Team integrieren zu können oder aus der Unlust auf einen hohen bürokratischen Aufwand. Durch uns haben diese Unternehmen die Möglichkeit den Bewerbenden langfristig kennenzulernen, ohne Bürokratie und mit einer erhöhten Flexibilität.

 

Inklusion in der Zeitarbeit ist eine konkrete Möglichkeit, die Vielfalt am Arbeitsplatz zu fördern und gleichzeitig den Bedürfnissen von Bewerbern und Unternehmen gerecht zu werden. Indem wir Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen eine Chance geben, tragen wir nicht nur zur sozialen Gerechtigkeit bei, sondern stärken auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Resilienz des Arbeitsmarktes insgesamt. 

 

Ihr habt Fragen oder Anregungen zum Thema Inklusion bei Amicus? Schreibt gerne unserem Inklusionsbeauftragtem Tarik Uzun.

 

* Für eine bessere Lesbarkeit wird im vorliegenden Artikel nur das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mit gemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.